Autovermietungen – So vermeidet Ihr böse Überraschungen mit teuren Versicherungen!
- Einige Autovermietungsunternehmen stellen den Verbrauchern zunehmend fragwürdige Kosten in Rechnung. Das Europäische Verbraucherzentrum erhielt 2019 fast dreitausend Beschwerden.
- Vermieter schaden Menschen, indem sie Zusatzversicherungen abschließen, eine Kaution einbehalten oder bestehende Schäden neu in Rechnung stellen.
- Die wichtigste Regel beim Mieten eines Autos: Prüft alles in Ruhe und lasst euch nicht unter Druck setzen. Regelt so viel wie möglich im Voraus!
Möchtet ihr eine zusätzliche Kfz-Versicherung (z.B. Insassenversicherung)? Eine Zusatzversicherung für Schäden an Reifen oder Fenstern? Dies sind die Standardfragen, die euch der Sachbearbeiter des Autovermieters stellt, wenn ihr euren Mietwagen abholen. Nur zu, denkt ihr, denn ihr wollen so schnell wie möglich in das Fahrzeug steigen. Aber ist das klug?
Nein, wäre die kurze Antwort. Für alles, was ihr nicht im Voraus arrangiert, sondern am Schalter der Mietfirma, zahlt ihr fast immer den Hauptpreis. Und so wird das Mieten eines Autos schließlich zu einem sehr teuren Witz.
Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) verzeichnet einen kontinuierlichen Anstieg der Kundenzahlen bei Autovermietungen. Im Jahr 2017 erhielt der Verbraucherclub fast 2.400 Beschwerden von europäischen Autovermietungen. Ein Jahr später waren es bereits rund 2.950.
Den Fahrzeugvermietern wird vorgeworfen, Verbrauchern Kosten aufzubürden, indem sie zusätzliche Versicherungen abschließen, eine Kaution einbehalten oder bestehende Schäden neu in Rechnung stellen.
Das Thema ist dem Verbraucherverband sicherlich nicht unbekannt. Die Organisation warnt schon seit einiger Zeit vor fragwürdigen Praktiken im Autovermietungssektor.
Ein Auto mieten? Vereinbart viel wie möglich im Voraus
Wie wappnet man sich gegen die großen Unternehmen wie Avis, Alamo und Hertz? Die wichtigste Regel: Vermeidet es, Entscheidungen vorschnell zu treffen, wenn ihr euer Auto abholen.
Überlegt euch immer im Voraus, ob ihr ein Navigationssystem oder einen Kindersitz benötigt. Und wenn ja, ob es besser ist, das eigene Navi und den Kindersitz mitzunehmen.
Denkt auch zu Hause darüber nach, wie ihr versichert sein möchtet. Auf diese Weise könnt ihr teure und unangenehme Überraschungen vermeiden.
Welche Versicherung braucht ihr überhaupt?
Aber was ist mit all diesen Versicherungen? Was ist standardmäßig versichert und was ist sinnvoll zu versichern?
Bei jedem Mietwagen wird fast immer eine Kfz-Haftpflichtversicherung mitgeliefert, da dies in den meisten Ländern gesetzlich vorgeschrieben ist.
Die gesetzliche Mindestdeckung kann jedoch von Land zu Land unterschiedlich sein. In Deutschland sind es 7,5 Millionen Euro für Personenschäden und 1,12 Millionen Euro für Sachschäden, was wirklich ausreichend ist. Aber in den USA sind es 1 Million Dollar. Wenn dort jemand durch euer Verschulden behindert wird, haben ihr ein echtes Problem. Deshalb wäre hier eine zusätzliche Versicherung mehr als sinnvoll.
Achtet auf das Kleingedruckte
Die Versicherungen, die Vermieter euch am Schalter anbieten, auch im Haftpflichtbereich, gehen in der Regel über die Standardversicherung hinaus. Es hängt von den örtlichen Vorschriften ab, ob eine Zusatzversicherung wirklich notwendig ist.
Aber die Haftpflicht ist nur eine der vielen Versicherungen, die euch die Vermietungsunternehmen anbieten. Manchmal wird die Versicherung anders genannt, oder bestimmte Dinge – wie Reifen, Dach und Fenster – sind ausgeschlossen. Für diese ausgeschlossenen Teile könnt Sie oft eine zusätzliche Police abschließen.
Was ist vernünftig?
Mietwagen sind oft neu, und die meisten Menschen werden nicht das Risiko eingehen wollen, nach einem Unfall für einen wesentlichen Teil oder sogar das gesamte Auto zahlen zu müssen. Wenn ihr selbst ein neues Auto kauft, entscheidet ihr euch in der Regel für eine Vollkaskoversicherung.
Eine Teilkasko- oder Kaskoversicherung wird daher in der Regel empfohlen. Ihr müsst diese Versicherung jedoch nicht zwingenbd bei der Mietfirma selbst abschließen. Es gibt billigere Alternativen.
Sie können einen Vermittler wie z.B. Sunnycars wählen. Diese Firma wirbt nur mit Pauschalpreisen. Sie sind für fast alles versichert und haben keine Selbstbeteiligung. Die örtliche Autovermietung – Sunnycars betreibt selbst keine Autos – wird jedoch eine Reservierung auf Ihrer Kreditkarte vornehmen. Sollten Sie einen Schaden am Fahrzeug haben, erstattet Ihnen das Unternehmen den von Ihrer Kreditkarte abgezogenen Betrag zurück.
Zusätzliche Tipps, wenn ihr ein Auto mietet:
- Überprüft das Auto auf Schäden, bevor ihr losfahrt, und macht Fotos von vorhandenen Schäden. Achtete auch auf die Reifen und wenn möglich auf den Unterboden des Autos. Prüft, ob der Tank voll ist.
- Vergewissert euch bei der Abgabe des Autos, dass der Mitarbeiter auf eurem Mietvertrag vermerkt, dass der Wagen aufgetankt wurde und dass keine Schäden entstanden sind.
- Verwendet eure Kreditkarte so oft wie möglich. Mit einigen Kreditkarten seid ihr für alle möglichen zusätzlichen Dinge versichert. Wenn ihr beispielsweise eine „Goldkarte“ oder eine „Platinkarte“ besitzt, seid ihr oft für die Selbstbeteiligung versichert. Manchmal seid ihr auch für einen Rechtsbeistand versichert, wenn ihr in einen Unfall verwickelt werdet.
- Bei Mietverträgen im Ausland, die z.B. in spanischer oder italienischer Sprache verfasst sind, kann es nicht schaden, sich im Voraus nach möglichen Kosten zu erkundigen und die Antwort des Mitarbeiters der Mietfirma beizufügen. Dadurch sind seid ihr in einer stärkeren rechtlichen Position, falls Probleme auftreten.